Was vielleicht seit einigen Wochen schon durch unseren EDEKA Bandelt im Mercado geisterte, ist nun konkret: unser Juniorchef André Bandelt (AB) hat sich mit einem eigenen Markt – dem EDEKA A. Bandelt in der Elbgaupassage – selbstständig gemacht. Erst einmal Herzlichen Glückwünsch. Wie es zu diesem Schritt kam, wie er und sein Vater Roy Bandelt (RB) künftig mit beiden Märkten kooperieren und was sich André Bandelt für seinen neuen Markt in der Elbgaustraße 118b vorgenommen hat, lesen Sie hier im Interview mit den Bandelts.
Sie führen erfolgreich einen Markt im Mercado-Center. Wie reifte die Idee, dass Sie, André Bandelt, sich dennoch selbstständig machen?
AB: Der Plan reifte schon zu Ende meiner Ausbildung. Spätestens aber, nachdem ich auch die Weiterbildungen Junioren-Aufstiegsprogramm und Führungskraft Handel bei der EDEKA absolvierte, war er fest verankert. Als ich in unseren Markt 2019 einstieg, war das fixe Ziel, bei meinem Vater den Feinschliff für die Selbstständigkeit sammeln.
RB: Genau so hätte ich es auch formuliert. Es war von vornherein klar, dass André nicht ewig hier bleiben wird und wenn die Zeit reif ist, sein eigenes Geschäft eröffnet. Ich habe die Zeit natürlich genossen und wir haben uns die Aufgaben geteilt. Das wird jetzt auch für mich eine Umstellung, jetzt muss ich mich wieder „reinfuchsen“ in die Aufgaben, die André sonst ausgeführt hat (lacht) – nicht zu reden von der Umstellung für André selber. Aber das „wuppen“ wir und wir freuen uns auf die neue Herausforderung.
Könnten Sie den Ablauf skizzieren, wie Sie an diesen Markt gekommen sind?
AB: Wie gesagt, der Plan, sich um einen eigenen Markt zu bewerben, war von Tag eins da. Allerdings hat die Pandemie das Thema etwas in den Hintergrund gedrängt. Aber 2022 dann habe ich mich mit meinem Vater wieder intensiver damit beschäftigt und die Bewerbung rausgeschickt. Das Assessment-Center der EDEKA hat einen Eignungstest mit mir gemacht und mich für „würdig“ erklärt (lacht). Im September/Oktober kam das Angebot, dass der Jensen-Markt bald zur Übernahme stünde. Noch am selben Tag bin ich hingefahren und habe mich umgeschaut. Dann haben wir uns alle Daten zum Markt geben lassen. Auch bei der Prüfung dieser Daten bin ich für die Unterstützung meines Vaters sehr dankbar.
RB: Es gilt natürlich alles Erdenkliche abzuwägen bis man einen solchen Schritt wagt. Aber wir haben die Unterlagen und Zahlen gemeinsam genau studiert und auch den Markt selbst angeschaut. Am Ende waren wir uns einig, dass André der EDEKA sein „Go“ geben kann. Und am Ende ging dann alles ganz schnell.
Wie lief der Umzug ab?
AB: Stressig (lacht). Ab Mitte Dezember startete die Vorbereitungszeit für den Umzug. Ich habe sogleich mit einigen der uns bekannten Lieferanten gesprochen, ob wir sie auch für meinen Markt ins Boot holen können. Mitarbeitergespräche, weitere Begehungen und dergleichen sind innerhalb eines Monats geführt worden. Am 27. Januar fand dann die Übernahmeinventur statt und am 28. Januar haben wir unseren EDEKA A. Bandelt offiziell eröffnet. An dieser Stelle ein Dank an die EDEKA, die es schaffte, die ganze Werbung rundherum ebenfalls umzustellen, dass überall pünktlich mein Name stand. Es gilt jetzt natürlich weiter die Nachwehen des kurzen Umzugs auszumerzen, aufzuräumen, die Regale zu füllen und vakante Stellen – vor allem im Frischethekenbereich – zu besetzen. Ich bin aber sehr dankbar, dass ich das eingespielte Team übernehmen konnte. Sie zeigen richtig Einsatz.
Inwieweit werden Sie und Ihr Vater kooperieren und zusammenarbeiten?
AB: Umfangreich. Das war von Anfang an geplant, dass wir die Märkte partnerschaftlich betreiben – auch wenn jeder seinen Markt eigenständig führt. Wir werden die Werbung zusammen schalten, Handzettel herausbringen und mit unseren Lieferanten kooperieren.
RB: Tatsächlich stellt sich hier ein großer Vorteil heraus, dass wir Abnahmemengen bei den Lieferanten dank der zwei Märkte natürlich viel einfacher erreichen. Auch im Bereich Personal ist eine Zusammenarbeit günstig. Hat André Bewerber für ein Segment, in dem er gut besetzt ist, braucht er sie nicht wegzuschicken, sondern kann auch meinen Markt verweisen – ein zweite Chance. Das ist für alle positiv.
Ihr Markt im Mercado-Center steht für besondere Spezialitäten und Regionalität – sind das Punkte, die den neuen EDEKA A. Bandelt ebenfalls ausmachen sollen?
AB: Teilweise. Ich werde gleich auf Regionalität setzen. Wir haben tolle Lieferanten mit denen wir mit unserem Ottenser Markt schon lange vertrauensvoll zusammenarbeiten. Sie sollen auch den Markt in der Elbgaupassage bereichern. Das ist ein Wunsch.
Hinsichtlich der Spezialitäten verfahren wir hier etwas anders. Mein Vorhaben ist es, hier einen gehobenen Standard einzuführen. Ich möchte das Sortiment umfangreich erweitern, jedoch nicht mit ausgefallenen Spezialitäten. Das ist etwas, dass sich in Ottensen über viele Jahre entwickelte, das kann natürlich auch hier in der Elbgaupassage auf ganz lange Sicht passieren, aber damit werde ich die Kunden hier nicht überfahren oder alles umkrempeln und überlasse ihnen mehr oder weniger die Sortimentsauswahl. Sie sollen hier bekommen, was sie wünschen.
Was sind die nächsten Schritte? Was planen Sie – Umbauten, Aktionen?
AB: Es gibt vier Punkte. Zuerst „Sortiment“: Wir füllen die Regale, dass wieder alles für unsere Kunden zur Verfügung steht. Außerdem hat das Sortiment viel Potenzial für Neuzugänge, hier sind wir fleißig dabei, das Angebot üppig zu erweitern. Das zweite ist die Sauberkeit und Ordnung: Wir räumen fleißig auf und bringen wieder Struktur und Sauberkeit in den Markt für ein angenehmes Einkaufserlebnis. Punkt 3 ist der Bedientresen: Mit Hochdruck sind wir auf der Suche nach Verstärkung, sodass wir die Frischebedientheken wieder in vollem Umfang bedienen und Ihnen das volle Frischesortiment zur Verfügung stellen können. Zunächst bis 15 gern aber dann auch bis 17 und 18 Uhr. Das ist mir ein sehr großes Anliegen. Zu guter Letzt planen wir in Phase 4 einen kompletten Umbau – voraussichtlich im August. Der Markt muss hinsichtlich des Mobiliars und energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Ein neues LED-Lichtsystem und moderne Kühlungen sollen nachhaltiger Arbeiten. Auch optisch wird sich dadurch einiges verbessern, wozu auch neue Regale und etwas Umstrukturierung beitragen werden. Der nahezu quadratische Grundriss des Marktes ist dafür ein Segen. Das bietet uns viele Möglichkeiten. Hierüber werden wir aber rechtzeitig nochmal konkreter informieren.
Möchten Sie von Ihrer Seite noch etwas anfügen?
AB: Unbedingt! Ich möchte ganz herzlich Danke sagen. Danke für die treuen Kunden und Kollegen im Mercado, mit denen ich wundervolle Jahre verbrachte – vertrauensvoll, freundschaftlich. Ich möchte unseren Partnern danken, für die gute Zusammenarbeit und für die Möglichkeit, auch in Zukunft im neuen Markt zu kooperieren. Und ich freue mich riesig auf die Herausforderung, die der A. Bandelt in der Elbgaupassage mir beschert, auf zahlreiche neue Gesichter die ich kennenlernen darf und eine gute gemeinsame Zeit in Lurup. Ganz wichtig, mein Dank gilt ganz besonders meinem Vater, der mich anleitete, mir viel beibrachte, mich jetzt bei dem neuen Weg und auch immer zuvor von ganzem Herzen unterstützt hat, um mir den “Feinschliff” für diese Aufgabe zu verleihen. Vielen Dank und auf viel Schönes Neues.
FAKTEN zu EDEKA A. Bandelt
- Adresse: André Bandelt e.K., Elbgaustraße 118b, 22547 Hamburg
- Öffnungszeiten: Montags bis samstags 7 bis 21 Uhr
- Eröffnet: 28. Januar 2025
- Sortiment: rund 20.000 Artikel
- Mitarbeiter: etwa 25 aktuell